Freier sein ist nicht woke

Beschluss der zweiten Tagung des XIII. Bundeskongress am 8. und 9. Mai 2021 online

Die linksjugend [’solid] positioniert sich nach außen und gegenüber der Partei, sowie in ihrer Auswahl von Referentinnen zum Thema Sexarbeit/Prostitution anhand der folgenden Kernpunkte:
 Prostitution ist eine Arbeitsform, in der die gesellschaftlichen Herrschaftsformen aufgrund der inhärenten Geschlechtlichkeit besonders stark wirken. Eine sexistische Perspektive auf die Sexualität von Frauen ist mitverantwortlich für das bestehende Prostitutionssystem.

Ziel unserer Politik soll es sein, dass das bestehende Freiertum beendet wird.
Ziel unserer Politik ist auch, Frauen vor polizeilichen Maßnahmen zu schützen. Wir unterstützen keine Politik die es verbietet sich zu prostituieren, oder auf andere Weise polizeiliche Arbeit gegen Prostituierte rechtfertigt und verurteilen bestehende Formen der Diskriminierung, wie z.B. das Blutspendeverbot und setzen uns explizit dafür ein, dass Selbstorganisationsmöglichkeiten von Sexarbeiter:innen bestehen können.
Ein mögliches Mittel für unsere Ziele könnte es sein, Geld für Sex anzubieten als Antragsdelikt festzulegen. Auf diese Weise sollen Prostituierte vor polizeilicher Willkür geschützt bleiben, aber auch Frauen ein Mittel an die Hand gegeben werden den Staat zu zwingen gegen Sexismus vorzugehen.

Ein zweites Mittel muss eine stärkere Aufklärung dessen sein, wie Prostitution stattfindet und wie die bestehenden Arbeitsbedingungen sowie das Umfeld wirken.

Außerdem bedarf es neben der Einschränkung des Freiertums unterstützender Maßnahmen, um den Folgen von sinkenden Einnahmen der Prostituierten entgegenzuwirken. Als akute, direkte Hilfe sollte ein umfassendes Ausstiegsprogramm geschaffen werden, welches finanzielle, psychotherapeutische und ärztliche Hilfe beinhaltet. Zur langfristigen Unterstützung muss außerdem ein darauf aufbauendes Bildungsprogramm folgen, das den Frauen eine Zukunftsperspektive fernab der Prostitution bietet. Darüber hinaus muss dieses Programm aufgrund der Demografie der Prostituierten multilingual beworben, durchgeführt und mit Sprachkursen ergänzt werden.

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