Beschluss des XI. Bundeskongresses am 13.-15. April 2018 in Erfurt
Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat 2016 in seiner Leitrede zum Stuttgarter Programmparteitag den Kampf gegen das „versiffte links-rot-grüne 68er Deutschland“ ausgerufen.
Dieser martialische Aufruf zum Kulturkampf ist keineswegs zufällig, markiert doch das Jahr 1968 nach 1945 schon die zweite große Niederlage der Rechten im zwanzigsten Jahrhundert. Das Jahr symbolisiert den Schritt Westdeutschlands aus dem miefigen postfaschistischen Adenauerstaat in ein zumindest halbwegs lebenswertes Land: Die zweite Frauenbewegung, die Lehrlingsbewegung, die Solidaritätsbewegungen mit den Befreiungskämpfen im globalen Süden und natürlich auch die Studierendenbewegung nahmen hier ihren Ausgangspunkt. 1968 und seine Nachwehen stehen deshalb für vieles, was wir heute gegen Rechte und Neoliberale verteidigen müssen: Die Legalisierung männlicher Homosexualität, das Recht von Frauen selbstständig Berufe ergreifen zu dürfen, BAFöG, linke Universitätsinstitute, gestärkte Jugendvertretungen in den Betrieben usw. usf.
Gleichzeitig gilt es für uns auch vieles kritisch zu reflektieren: 1969 zerbrach die breite Bewegung in zahllose ultralinke Sekten bis hin zu isolierten Terrorzellen, ein Großteil dieser Generation linker Aktivistinnen wechselte später ins bürgerliche Lager bis hin zum Bundesinnenminister und nicht zuletzt markiert das Jahr 1968 und die neue Linke auch, dass die Brücke zur alten Linken und der Arbeiterinnenklasse oft nicht mehr geschlagen wurde was die Linke nachhaltig schwächte.
50 Jahre später heißt es für uns Bilanz zu ziehen und einen Blick zurück zu werfen, um nach vorne auf die kommenden Aufgaben zu schauen. Was können wir von 1968 lernen um in einer polarisierten gesellschaftlichen Situation mit einer starken Rechten Bewegungen und Siege zu organisieren ohne die gleichen Fehler noch einmal zu machen?
Um diese Diskussionen zu führen unterstützt die linksjugend [’solid] den Kongress des SDS zu 50 Jahren 1968 und verankert außerdem die Auseinandersetzung im Verband.
Das bedeutet konkret: